Warum eine Nachtabsenkung bei modernen Heizungen oft Unsinn ist – besonders bei Wärmepumpen

hydraulischer Abgleich

Viele Hausbesitzer setzen auf eine Nachtabsenkung, weil sie glauben, dadurch Heizkosten zu sparen. Schließlich wird die Heizung nachts heruntergeregelt – also weniger Energieverbrauch, oder?

Die Realität sieht anders aus: Bei modernen Heizsystemen, insbesondere Wärmepumpen, kann eine Nachtabsenkung sogar mehr Energie verbrauchen als durchgehendes Heizen. Warum das so ist und was stattdessen wirklich effizient funktioniert, erklären wir bei Westhoff Heizungsbau in diesem Beitrag.

Die Verbraucherzentrale bestätigt es: Eine Nachtabsenkung bringt nur unter bestimmten Bedingungen etwas. Die genauen Details sind auch hier nachzulesen: Nachtabsenkung: Spart das wirklich Energie?

Was passiert bei einer Nachtabsenkung?

  • Die Heizungssteuerung senkt die Vorlauftemperatur ab, zum Beispiel von 22:00 bis 6:00 Uhr.
  • Die Raumtemperatur fällt ab, wodurch weniger Wärme erzeugt wird.
  • Morgens wird die Temperatur wieder hochgefahren.

Klingt erstmal logisch – aber bei modernen Heizungen funktioniert das nicht so einfach.

Warum Nachtabsenkung oft mehr schadet als nutzt

1. Fußbodenheizungen und massive Bauweise reagieren zu langsam

Fußbodenheizungen haben eine hohe Trägheit – es dauert Stunden, bis eine Temperaturänderung überhaupt spürbar ist. Wenn die Heizung um 22 Uhr heruntergeregelt wird, bleibt der Boden noch bis 3–4 Uhr warm. Morgens dauert es dann viel zu lange, bis die Räume wieder auf Temperatur sind.

Ergebnis: Es wird morgens kalt, und die Heizung muss stark nachheizen.

2. Wärmepumpen verlieren ihre Effizienz durch Nachtabsenkung

Eine Wärmepumpe arbeitet am effizientesten bei konstant niedrigen Vorlauftemperaturen. Wenn die Heizung nachts absinkt und morgens wieder hochgefahren wird, muss die Wärmepumpe mit hoher Leistung arbeiten. Besonders bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt steigt der Energieverbrauch massiv, weil die Wärmepumpe dann mit hohen Vorlauftemperaturen und schlechterem COP (Leistungszahl) läuft.

Ergebnis: Statt Energie zu sparen, verbraucht die Wärmepumpe mehr Strom für das Hochfahren.

3. Gut gedämmte Häuser speichern Wärme – aber die Wärmepumpe muss morgens unter den schlechtesten Bedingungen arbeiten

Moderne Gebäude mit guter Dämmung verlieren über Nacht kaum Wärme. Eine Absenkung bringt daher wenig Einsparung – aber das Problem liegt woanders. Morgens, wenn die Heizung wieder hochfährt, muss die Wärmepumpe genau dann nachheizen, wenn die Außentemperatur oft am niedrigsten ist. Dadurch steigt die notwendige Vorlauftemperatur, und die Wärmepumpe verliert an Effizienz.

Ergebnis: Statt gleichmäßig mit hoher Effizienz zu laufen, wird die Wärmepumpe genau dann belastet, wenn die Bedingungen am schlechtesten sind.

Was sagen Untersuchungen dazu?

Laut einer Untersuchung der Energieverbraucher-Zentrale hängt die Wirksamkeit der Nachtabsenkung von mehreren Faktoren ab:

  • Alte Heizungen mit hohen Vorlauftemperaturen profitieren manchmal davon.
  • Ungedämmte Gebäude verlieren nachts tatsächlich mehr Wärme, sodass eine Absenkung sinnvoll sein kann.
  • Moderne Niedertemperatur-Heizungen und Wärmepumpen arbeiten besser mit konstanter Temperatur.

Fazit: Für Wärmepumpen ist eine Nachtabsenkung kontraproduktiv, da sie unnötige Lastspitzen erzeugt und den Stromverbrauch erhöht.

Warum wir bei Westhoff Heizungsbau zu einer konstanten Heizstrategie raten

Wir haben bereits zahlreiche Wärmepumpenanlagen geplant und installiert und kennen die realen Auswirkungen von Temperaturabsenkungen. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass eine gut eingestellte Heizkurve deutlich wichtiger ist als eine künstliche Nachtabsenkung.

Bei der Installation und Optimierung von Wärmepumpensystemen achten wir darauf, dass:

  • die Vorlauftemperatur so niedrig wie möglich eingestellt wird,
  • der hydraulische Abgleich korrekt durchgeführt wurde,
  • die Wärmeverteilung ohne störende Temperaturschwankungen funktioniert.

Die bessere Lösung: Konstante, optimierte Heizkurve

Statt auf eine ineffiziente Nachtabsenkung zu setzen, sollte die Heizkurve optimal eingestellt werden:

  • Konstante, niedrige Vorlauftemperatur: Wärmepumpen arbeiten am besten mit einer möglichst niedrigen und konstanten Vorlauftemperatur.
  • Hydraulischer Abgleich für gleichmäßige Wärmeverteilung: Damit wird die Heizenergie effizient im ganzen Haus verteilt – ohne unnötige Temperaturschwankungen.
  • Minimale Abweichungen statt harter Absenkungen: Falls doch eine Nachtabsenkung gewünscht ist, dann maximal um ein bis zwei Grad, um die Wärmepumpe nicht zu überlasten.

Fazit: Nachtabsenkung ist für Wärmepumpen meistens Unsinn

  • Fußbodenheizungen reagieren zu träge – morgens friert man unnötig.
  • Wärmepumpen verbrauchen mehr Energie für das Hochfahren – die Effizienz sinkt.
  • Gut gedämmte Häuser speichern Wärme – aber genau dann, wenn die Wärmepumpe hochfahren muss, sind die Außenbedingungen am schlechtesten.

Die bessere Lösung: Die Heizkurve richtig einstellen und die Vorlauftemperatur konstant niedrig halten.

Wir bei Westhoff Heizungsbau beraten und optimieren Heizsysteme für maximale Effizienz. Wer Fragen zur optimalen Einstellung einer Wärmepumpe hat oder über eine Heizungsmodernisierung nachdenkt, kann sich gerne melden.

Westhoff Heizungsbau – Effiziente Heiztechnik, durchdachte Planung, ehrliche Beratung.

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